Willkommen beim NABU Ober-Mörlen


Aktuelles

 

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Vorstandstreffen am 19. November

Unser nächstes Treffen findet am Mittwoch, dem 19.11., um 20 Uhr im Raum Gaulskopf (Schlosshof) statt. Interessierte Mitglieder sind wie immer dazu eingeladen.


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Berichte und Bilder

Schon mal was von "Entkusseln" gehört? (15.11.2025)

Kaum ist die Streuobsternte und die Baumbestellaktion vorbei, geht es mit Pflegearbeiten weiter, die überwiegend im Winterhalbjahr durchgeführt werden. Den Anfang machte das „Entkusseln“ von Magerrasen im Weinstraßengraben. Dieses Wort dürfte nur Fachleuten bekannt sein. Es stammt aus Norddeutschland und bedeutet dort, junge Kiefern und Sträucher, sogenannte „Kussel“, von offenen Flächen wie Heidegebieten oder Mooren zu entfernen. Ohne Schafbeweidung, Nachmahd und Entkusseln würden solche Lebensräume rasch zuwachsen.

Das oberflächliche Abschneiden mit Astscheren und Motorsensen wäre weniger anstrengend, hat aber den Nachteil, dass die dornigen Auswüchse immer wieder kommen. Auf dem zweiten Foto ist zu sehen, wie stark dabei die Wurzeln über Jahre werden. Daher versuchen wir auf dieser für Ober-Mörlen einzigartigen Fläche, mit Spaten und Hacken die Brombeeren, Heckenrosen, Weißdörner und kleinen Eichen möglichst nachhaltig zu entfernen. So können Spaziergänger im August von der Weinstraße aus den Blick auf das wunderbar blühende Heidekraut genießen.

Bilanz der Obstbaum-Bestellaktion (8.11.2025)

Kürzlich konnten die diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion Streuobstwiesen die bestellten Bäume samt Zubehör in Empfang nehmen. Im Vorfeld wurde wieder einiges an ehrenamtlicher Arbeit geleistet: Anfrage von Sortiment und Preisen, Kalkulation, Erstellung und Veröffentlichung der Bestellunterlagen, Bestellannahme und Beratung, Weiterleitung an die Baumschule, Beschaffung des Zubehörs, Zuschneiden von Drahthosen und Stricken. Die Setzlinge werden von den Aktiven entsprechend der Bestellungen sortiert zusammengelegt, so dass die Ausgabe reibungslos ablaufen kann.

Die Aktion 2025 in Zahlen: 15 Besteller, 62 Bäume, 42 Sorten der Obstarten Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Quitten, Speierling und Walnuss.

Die NABU-Gruppe und die Gemeinde Ober-Mörlen freuen sich, dass damit wieder etwas für die heimische Natur und Landschaft sowie den lokalen Anbau von Nahrungsmitteln getan werden konnte. Nun ist es die Aufgabe der Obstwiesenbesitzer, sich um die Pflege, den Schnitt und das Wässern zu kümmern, damit aus den Setzlingen stattliche, gut tragende Obstbäume werden.

Streuobsternte abgeschlossen (25.10.2025)

Das Obstjahr 2025 war ein besonders reichhaltiges, auch in Bezug auf die Apfelernte. Drei kleinere und zwei große Leseaktionen hat der NABU Ober-Mörlen auf den Vereinswiesen durchgeführt. Abnehmer waren drei verschiedene Keltereien. Insgesamt kamen rund 4,5 Tonnen Kelteräpfel zusammen, deren Erlös in die Baumpflege investiert wird. Einige Mitglieder nutzten auch die Möglichkeit, Essäpfel und Kelterobst für den Eigenbedarf zu ernten. Der Verein bedankt sich bei den fleißigen Helfern und Bereitstellern von Fahrzeugen und Anhängern.

Obstsortenführung in den Wingerten (5.10.2025)

Die große Obstsortenvielfalt, die sich noch in Streuobstgebieten finden lässt, war Thema einer Führung der NABU-Gruppe Ober-Mörlen. Dabei stellte Robert Scheibel nicht nur die unterschiedlichen Eigenschaften bezüglich Aussehen, Geschmack, Haltbarkeit und Verwertungsmöglichkeiten vor – viele Sorten konnten auch verkostet werden. Den Anfang machten bereits gepflückte Früchte von Dülmener Herbstrosenapfel, Signe Tillisch und Köstliche aus Charneu. Beim Gang über die „Parzelle 111“ wurden neben Tafeläpfeln auch Wirtschafts- und Mostsorten vorgestellt. Zum Backen eignet sich neben Jakob Lebel und Boskoop beispielsweise auch der Riesenboiken. Diese Äpfel sind so groß, dass ein Kuchen im Nu belegt ist.

 

Wichtig war dem Referenten das Erläutern von Pflück- und Genussreife. Während diese bei frühen Sorten identisch sind, liegen die Zeitpunkte bei Lagersorten Wochen bis Monate auseinander. Wer die Genussreife nicht abwartet, schätzt die geschmackliche Qualität falsch ein. Weitere eingestreute Themen betrafen das richtige Pflücken, die Entstehung der Sorten und die Sortenbestimmung durch Pomologen.

 

Ein Abstecher führte die 20-köpfige Gruppe, die sich auch von zwei Regenschauern nicht beirren ließ, zu einem riesigen Speierlingsbaum, dessen Früchte als althergebrachte Apfelwein-Zutat bekannt sind. Aber auch anderes Wildobst, wie Elsbeere, Mehlbeere und Esskastanie, konnte gezeigt werden. An einem Birnbaum der regionalen Sorte Mollebusch ging Scheibel näher auf die früher starke Bedeutung der Birnen ein. Da diese oft nur kurze Zeit genussfähig sind, wurden sie in vielfältiger Weise haltbar gemacht, unter anderem eingeweckt, gedörrt, gebrannt oder im "Quetschehoink" mitgekocht. Als Beispiel gab es gedörrte Ringe der hocharomatischen Gellerts Butterbirne zum Probieren.

 

Zum Abschluss der Veranstaltung hatten Vorstandsmitglieder Tische und Bänke aufgebaut, wo sich die Gäste Kaffee und Kuchen schmecken ließen. Letzterer war mit Heuchelheimer Schneeapfel gebacken, der selbst nach dieser Prozedur sein schneeweißes Fruchtfleisch behielt – quod erat demonstrandum! Es wurden weitere Fragen beantwortet, Infomaterial verteilt und Erfahrungen ausgetauscht. Und darauf hingewiesen, dass mithelfende Vereinsmitglieder solche nicht im Handel erhältliche alte Sorten für den Eigenbedarf ernten können.

Ober-Mörler Ferienspiele – Wildbienenhaus gebaut (29.7.2025)

Unter dem Motto "Biene Majas wilde Schwestern brauchen unsere Hilfe" trafen sich zwölf Kinder, um ein Wildbienenhaus zu errichten. Ort der Aktion war das neue Regenrückhaltebecken am westlichen Ortsrand in Nähe der Usa. Doch zunächst führte der Bienenpädagoge Lars Brennecke die Kinder in die Welt der Honigbiene ein. Er hat die Weiterbildung Bienenpädagogik bei Mellifera e.V. gemacht, welche darauf ausgelegt ist, praktische Aktionen mit Kindern und Jugendlichen rund ums Thema Bienen durchzuführen. Mit viel Einfühlungsvermögen und guter Vorbereitung gelang es ihm, die Kinder für sein Thema zu begeistern.

Dann ging es unter Anleitung von zwei Betreuern und einer Betreuerin der NAJU Ober-Mörlen fleißig ans Werk. Es galt, das Gehäuse wetterfest zu streichen, Löcher zu bohren, Stängel zurecht zu schneiden und die einzelnen Elemente zusammenzufügen. Aber auch Spiel und Spaß kamen nicht zu kurz, schließlich haben die Kinder Ferien. Im Anschluss wurde das Wildbienenhaus an Ort und Stelle gebracht und an den bereits vorbereiteten, soliden Pfosten montiert. Mit einer vorläufigen Bepflanzung des Dachs fand die Aktion ihren Abschluss.

Mit markhaltigen Holunderstängeln, Hartholzgängen, Backsteinen, Lehm und Ton können nun 30 bis 40 der vielen unterschiedlichen Solitärbienenarten gefördert werden. Diese völlig harmlosen, einzeln lebenden Insekten haben eine wichtige Funktion als Bestäuber. Es war eine schöne Aktion, bei der die Kinder viel über Honig- und Wildbienen gelernt haben und aktiv mithelfen konnten!

Wanderung zu Landkärtchen und Azurjungfern (13.7.2025)

Alles andere als günstig für die Beobachtung von Schmetterlingen waren Sonntagmorgens die Bedingungen für den Rundgang des NABU Ober-Mörlen. Der bedeckte Himmel, Temperaturen von gerade mal 20 °C und leichter Wind veranlassten daher den Schmetterlingsexperten Matthias Gall bei der Begrüßung zu der Bemerkung, er werde versuchen, das Beste aus der Situation zu machen und zusätzlich auch die Beobachtung von Libellen und Heuschrecken in sein Programm einzubeziehen.

Zunächst konnte Gall einen Grünader-Weißling entdecken und nach dem Fangen mit dem Kescher in einer Becherlupe den zwölf Teilnehmern, darunter zwei Kinder, genauer zeigen. Aufgrund der unterschiedlichen Anzahl der Punkte auf den Flügeln lassen sich eindeutig männliche und weibliche Exemplare voneinander unterscheiden. Auch eine Adonis-Libelle war bereits unterwegs und konnte ebenso wie das häufig vorkommende Ochsenauge aus nächster Nähe bewundert werden. Vor allem die Kohlweißlinge ließen sich von dem ungünstigen Wetter wenig abschrecken, und sowohl der Große als auch der Kleine Kohlweißling waren munter in der Nähe des Fauerbachs unterwegs. Gall erläuterte detailliert die unterschiedlichen Erkennungsmerkmale und ging auch auf die wichtige Bedeutung der Nahrungspflanzen für die Raupen bei den Faltern ein, wobei er besonders die Brennnessel und die Kratzdistel herausstellte. Indem man diese Pflanzen an einigen Stellen auch im heimischen Garten stehen lässt, kann jeder einen Beitrag für die Erhaltung der Lebensgrundlagen unserer Schmetterlinge leisten.

Mit dem Rotbraunen Ochsenauge, einer Art, die in Hessen bereits auf der Vorwarnstufe der Roten Liste steht, und dem Braunen Waldvogel, auch Schornsteinfeger genannt, konnten zwei typische Vertreter der Randbereiche von Gebüschen und eher feuchten Wiesen bestaunt werden. Wie angekündigt wurde in der Fauerbach-Aue auch auf die unterschiedlichen Libellenarten eingegangen, wie die eindrucksvolle Blauflügel-Prachtlibelle, die Gebänderte Prachtlibelle und die Hufeisen-Azurjungfer, deren Farbenpracht und jeweiligen Unterscheidungsmerkmale im Detail erklärt wurden. Mit dem Mädesüß-Perlmutterfalter, der zu Recht zu den Edelfaltern zählt, zeigte sich dann ein sehr hübscher Schmetterling, der ebenfalls in den mehr feuchten Bereichen im Naturschutzgebiet vorkommt.

Als es dann bergauf in die eher trockenen Bereiche ging, machte sich die Sonne stärker bemerkbar, was offenbar die Bläulinge als Aufforderung verstanden, ihre Pracht zu zeigen. Besonders die filigrane Randbinde auf der Unterseite der Flügel beim Sonnenröschen-Bläuling und die zartblauen Hauhechel-Bläulinge konnten beeindrucken. Der leicht erkennbare Schachbrettfalter mit seinem typischen schwarz-weißen Flügelmuster und der kleine Heufalter, auch Wiesenvögelchen genannt, waren dann ebenfalls in ihrem typischen Lebensraum in der Nähe der Weinstraße anzutreffen. Hier konnte dann auch das Landkärtchen in seiner Sommergeneration mit schwarzbraunen Flügeln und abgesetzten weißlichen Segmentringen beobachtet werden. Da sich die Frühjahrsgeneration mit einem eher bräunlich-orangefarbenem Grundton völlig anders darstellt, ging man früher davon aus, dass es sich hierbei um zwei unterschiedliche Arten handelt.

Wieder am Ausgangspunkt angekommen bedankte sich Matthias Möbs für die NABU-Gruppe beim Referenten für die vielen kenntnisreichen und anschaulich dargebrachten Informationen aus der Welt der Schmetterlinge. Die Teilnehmer waren beeindruckt und einstimmig der Meinung, dass sich die Wanderung trotz anfangs widriger Bedingungen absolut gelohnt habe.

Heidelerchen als Höhepunkt am Eichkopf (1.6.2025)

Wer wagt, gewinnt – so hätte das Motto der Vogelstimmenwanderung lauten können, die vom NABU Ober-Mörlen im "Flora-Fauna-Habitat Eichkopf" veranstaltet wurde. 22 Interessierte ließen sich nicht davon abschrecken, dass es kurz vor Beginn regnete, der Winterstein in dichte Wolken gehüllt war und die Wettervorhersage nur dann für Zuversicht sorgte, wenn man sich die passende Prognose aussuchte.

Bereits auf dem Weg zum früheren Panzerplatz konnte der Bad Nauheimer Vogelexperte Wilfried Hausmann einige typische Waldvögel anhand des Gesangs vorstellen und den Gästen hilfreiche Merksätze mitgeben, wie zum Beispiel »Das, das, das – sag' ich der Regierung!« für den Buchfink. Als die Gruppe das eigentliche FFH-Gebiet erreichte, wurde der Nebel schlagartig von Sonnenschein und blauem Himmel abgelöst. Dort gab Robert Scheibel einen kurzen Abriss über die Entwicklung der 60 Hektar großen Fläche vom völlig kahlen Truppenübungsgelände zum heutigen, teilweise parkähnlichen Offenlandbiotop.

Nun galt es, mit den Ferngläsern besonders die schopftrockenen Baumwipfel nach gefiederten Sängern abzusuchen. Mit Erfolg: mehrere Neuntöter und fast ein Dutzend der seltenen Baumpieper waren zu sehen bzw. zu hören. Die Baumpieper führten überraschend häufig ihre spektakulären Balzflüge vor, bei denen sie zunächst steil aufsteigen und dann mit Gesang wie an einem Fallschirm wieder nach unten segeln. Die ornithologische Glücksträhne riss nicht ab, denn wenig später zeigten sich als absolute Rarität zwei Heidelerchen, die singend ihre Kreise über den Köpfen der Beobachter zogen.

Zwischen Fitissen, Goldammern und Grasmücken erfreuten buntblühende Wiesen, zahlreiche Tümpel und weite Ausblicke das Auge. An einer Stelle mit frisch gebaggerten Tümpeln und gerodeten Gehölzen wurde darauf hingewiesen, dass regelmäßig solche Pflegemaßnahmen nötig sind, um die Lebensräume für Baumpieper, Gelbbauchunke und Co. zu erhalten. Neuerdings findet auch eine Beweidung mit Schafen und Ziegen statt. Nachdem die Zahl der gesichteten Arten auf 27 gestiegen war, ging es über einen idyllischen Fußpfad zwischen hohen Buchen zurück. Hier konnte zum Abschluss der Waldlaubsänger, ein typischer Bewohner von Laubwäldern, klar und deutlich vernommen werden. Am Ausgangspunkt Forsthaus Winterstein angekommen, waren sich die Exkursionsleiter und Teilnehmer einig, dass sich das "Wetterwagnis" vollauf gelohnt hat.

Mitgliederversammlung (11.4.2025)

Auf fünf naturkundliche Führungen, 21 Treffen der Naturschutzjugend, einen ganztägigen Obstbaumschnittkurs, zahlreiche Arbeitseinsätze, die traditionelle Winterwanderung und einen geselligen Helferabend konnten die Verantwortlichen der NABU-Gruppe in Ober-Mörlen zurückblicken. Neu im Programm waren eine Obstblüten-Führung mit Robert Scheibel und eine Exkursion zur Kartierung von Lebensraumtypen mit Melanie Hahn. Mit dem Zuspruch bei den Veranstaltungen konnte man insgesamt mit bis zu 30 Naturinteressierten zufrieden sein.

Der Verein betreut etliche Biotope und Nisthilfen. Im Kirchturm wurden im vergangenen Jahr laut Hans-Josef Rauch sechs Schleiereulen und vier Turmfalken flügge. Frank Jung musste bei den Steinkäuzen feststellen, dass es zwar fünf Röhren mit Gelegen gab, beim Beringen aber nur ein Küken übrig war. Die Verluste durch Fressfeinde wie Marder und Waschbären sind hoch. Nun haben die Betreuer versuchsweise eine Niströhre mit "Halbmond-Pendel-Eingang" aufgehängt, die für die kleinen Eulen aber nicht für den Marder passierbar sein soll. Von den Aktivitäten der Biber an Fauerbach und Usa berichtete Matthias Möbs, der nunmehr auch offiziell als ehrenamtlicher Revierbetreuer fungiert.

Die meisten Stunden praktischer Arbeit wurden erneut auf den Streuobstwiesen geleistet. Bäume schneiden, Mistelentfernung, Baumscheibenpflege, Wässern und die Ernte standen auf dem Programm. Zudem wurden 52 Hochstämme bei der jährlichen Bestellaktion ausgegeben und weitere 49 Bäume für die kommunalen Ausgleichspflanzungen mitbesorgt. Für letztere wurde das Auswählen von robusten und standortgerechten Sorten als "ehrenamtliche Dienstleistung" gleich mit übernommen.

Die Betreuer des Naturschutzgebiets Magertriften informierten über die Pflegemaßnahmen und Obstwiesen-Neupflanzungen, die durch die zuständigen Behörden bzw. das Forstamt Weilrod veranlasst wurden. Ohne diese Pflege – über die extensive landwirtschaftliche Nutzung hinaus – könnten die bedeutsamen Vorkommen zahlreicher Tiere und Pflanzen nicht erhalten werden. Die Vielfalt an Nachtfaltern wurde kürzlich durch die Veröffentlichung der Kartierungsergebnisse dokumentiert.

Als Beispiele für die Gruppenstunden der Naturschutzjugend finden sich im Bericht von Gudrun Radermacher die Wochenendfreizeit im Wald bei Kransberg, der Besuch bei der Solawi Treibgut, das Mistelschneiden für den Adventsmarkt und das Pressen von Apfelsaft. Im Schnitt sind sieben Kinder dabei, die Beteiligung schwankt aber sehr stark. Erfreulich sind die positiven Rückmeldungen der Eltern. Aus dem Kassenbericht von Markus Kraiker ging eine gesunde Kassenlage hervor, die es ermöglicht, Pflegearbeiten auch in Auftrag zu geben.

Dominik Schmitt war als Leiter der Regionalstelle des NABU Wetterau zu Gast und zeigte sich beeindruckt von den vielfältigen Aktivitäten der Ortsgruppe – auch in Anbetracht der überschaubaren Zahl an Aktiven – und lobte den informativen, aktuellen Webauftritt. Auf die Frage, wie dieser Einsatz für die Natur mittelfristig aufrechterhalten werden kann, gab es in der nur schwach besuchten Versammlung leider keine Antwort. Immerhin konnte bei den anstehenden Wahlen die Zahl der Vorstandsmitglieder konstant gehalten werden. Nach 40 Jahren im Vorstand, die meiste Zeit als Kassenwart, wurde Gerhard Höpfner gebührend verabschiedet. Neu wurde Ulrich Mohr in den Teamvorstand aus Markus Kraiker, Matthias Möbs, Gudrun Radermacher und Klaus Spieler gewählt. Beisitzer sind Frank Jung, Hans-Josef Rauch und Robert Scheibel. Die Kasse wird in den nächsten zwei Jahren von Jürgen Petermann und Gerhard Höpfner geprüft.
Das Foto zeigt den neuen Vorstand mit dem verabschiedeten Gerhard Höpfner (es fehlt Markus Kraiker).

Im Dunkeln dem Steinkauz auf der Spur (15.3.2025)

Recht kühl und windig war es bei der Steinkauzwanderung von NAJU und NABU im NSG Magertriften. Da war die spannende Frage, ob die Steinkäuze Lust auf Balz- und Revierrufe haben würden. Während die 15 Teilnehmer – Kinder, Erwachsene und zwei Jugendgruppenleiter die Ohren spitzten – informierten Robert Scheibel (NABU) und Anton Schneider (NAJU) über das Aussehen, die Lebensweise, das Brutverhalten und den Schutz der seltenen Kleineule. Es konnten außerdem ein nicht ausgebrütetes Ei und Gewölle gezeigt werden. Letztere enthalten die unverdaulichen Nahrungsreste, wie zum Beispiel Mäuseknochen, die in einer Becherlupe betrachtet wurden. Letztendlich wurde die Ausdauer der Gruppe belohnt: Zwei Steinkäuze riefen gleichzeitig aus unterschiedlichen Richtungen.

Viel gelernt beim Obstbaum-Schnittkurs (15.2.2025)

Bereits seit 1991 bietet der NABU Ober-Mörlen Kurse zum Thema Streuobst und Baumschnitt an. Kürzlich trafen sich 25 Interessierte aus Ober-Mörlen und Umgebung zum ganztägigen Seminar, auf dem sowohl die theoretischen Grundlagen als auch die Praxis vermittelt wurden. Erfreulicherweise waren auch einige Teilnehmer der Hochstamm-Sammelbestellung dabei, bei der im November insgesamt 52 Obstbäume ausgegeben wurden. Im Lesesaal des Schlosses, der ausgestattet mit Beamer und Leinwand beste Voraussetzungen bietet, vermittelte Christian Nadler das Basiswissen wie Wuchsgesetze, Schnittmethoden und vieles mehr. Zur Sprache kam auch die Notwendigkeit für das konsequente Entfernen von Misteln, die zu einem schwerwiegenden Problem bei der Rettung der Streuobstwiesen geworden ist.

In der Mittagspause fand der Ortswechsel auf eine vom Verein gepflegte Obstwiese in den Wingerten statt (Teil des Naturschutzgebiets Magertriften). Hier wurden zunächst geeignete Werkzeuge vorgestellt und auf die Wichtigkeit hingewiesen, diese sauber zu halten und mit 70-prozentigem Alkohol zu desinfizieren, um keine Krankheiten auf den nächsten Baum zu übertragen. In drei Gruppen unter Leitung von Christian Nadler, Klaus Spieler und Robert Scheibel wurde dann der Schnitt an jungen und alten Bäumen geübt. Beim Erziehen der Krone ging es darum, die Endtriebe der zukünftigen Hauptäste und der Stammverlängerung durch Rückschnitt zum starken Austreiben anzuregen und durch Hochbinden oder Abspreizen in einen optimalen Winkel zu bringen. Für das spätere Baumleben gab es die dringende Empfehlung, die sogenannte „Überbauung“ zu verhindern, indem die von der Mitte ausgehenden Seitenäste kurzgehalten werden. Nach dem gemeinsamen Schnitt eines dichten Altbaums war das Erstaunen groß, wie sich bereits nach gut einer Stunde Arbeit ein ganz neues Erscheinungsbild darbot.

Zahlreiche Fragen konnten beantwortet werden, beispielsweise wie man mit übermäßig vielen „Wasserschossen“ umgeht: am besten im Sommer und nicht alle auf einmal abschneiden, um den Neuaustrieb zu dämpfen. Bezüglich der Eingriffsstärke beim Altbaumschnitt wurde geraten, in einem Jahr maximal 30 % der Blattmasse zu entfernen und Schnittwunden über 10 cm Durchmesser zu vermeiden. Bei der Abschlussrunde freuten sich die Referenten über die positiven Rückmeldungen der Kursteilnehmer und darüber, dass diese so gut mitgemacht haben.

Winterwanderung zur Usaquelle (28.12.2024)

Im Nebel starteten 15 Mitglieder und Freunde der NABU-Gruppe Ober-Mörlen zur Winterwanderung zwischen den Jahren. Aber bereits nach Verlassen der Mörler Bucht kam die Sonne heraus und es zeigte sich eine sonnige, bereifte Landschaft. Beim Waldschwimmbad von Neu-Anspach ging es auf die rund 12 km lange Strecke, die zunächst zur Usaquelle führte. Die Wege waren gut begehbar, weil sie die meiste Zeit des Tages leicht angefroren waren. Die Usa, die im Usinger Raum auch Usbach heißt, entspringt an einem Waldrand auf etwa 450 m Höhe. Genau genommen ist es ein Quellbereich, wo an verschiedenen Stellen des Hangs Wasser austritt, welches sich in einem Taleinschnitt sammelt und das anfangs kleine Bächlein bildet.

Die Route schwenkte dann nach Süden Richtung Sandplacken. Nach rechts fiel der Blick in das unverbaute Tal des Aubachs (einem Zufluss der Weil) und nach links immer wieder auf stattliche Felsformationen. Die Wanderer stießen auch auf ein seltenes Naturphänomen, nämlich das Haareis. Pilze im Totholz produzieren Gase, die unterkühltes Wasser aus dem Holz drängen, welches dann unter bestimmten Bedingungen zu feinen Fäden gefriert. Weitere Besonderheiten am Weg waren ein früherer Lost-Place, das inzwischen abgetragene Opel-Jagdhaus, und Holzskulpturen, die aus den zuhauf vorhandenen Baumstümpfen der abgestorbenen Fichten geschaffen wurden.

Nach so viel frischer Luft schmeckte das Essen im gemütlichen Traditionsgasthaus "Zur Linde" im Anspacher Ortskern nochmal so gut. Entlang der Usa, die Anspach unterirdisch in Rohren durchquert, ging es zurück zum Ausgangspunkt. Dort bedankten sich die Teilnehmer bei Matthias Möbs, der die Strecke ausgekundschaftet hatte und etwas zu den besonderen Punkten erzählte.

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